„Herzlichen Glückwunsch zu deiner Schwangerschaft“ ist wohl das erste was die meisten von uns hören, wenn sie ihre Schwangerschaft verkünden. Meist ist es auch das was sie selbst fühlen. Freude über das neue Leben. Für Frauen mit negativen Erfahrungen kann das schon zu einer Gefühlsachterbahn führen. Bin ich gut genug, dass dieses Baby zu mir will? Kann ich eine gute Mutter sein, obwohl ich das selbst gar nicht erfahren habe? Wie schaffe ich es, dass mein erlebtes nicht eine Belastung wird für mein Kind?
Im Grunde sind das schon genug Aspekte mit denen sich eine Frau, mit sexuller Gewalterfahrung auseinander setzen muss, da können nämlich noch eine Menge weiterer Ängste und Gedanken hinzukommen, auf Grund des Traumas. Einiges kannst du abfangen durch einen Geburtsplan. Wie möchtest du, dass mit dir umgegangen wird während der Geburt? Du suchst dir den Ort mit bedacht aus und auch die Menschen die dich bei der Geburt begleiten.
Unbekannte Größe: Corona!
Doch jetzt kommt eine unbekannte Größe hinzu: Corona! Wie kannst du für dich Sicherheit erlangen? Wie kannst du es schaffen in Sicherheit zu gebären und dein Kind in diese Welt zu entlassen? Hier kommen nochmal eine Menge Unsicherheitsmomente auf dich zu. Lass uns schauen, wie du nun zu mehr sicherheit kommen kannst:
- Darf dein Partner, deine Doula, deine Beleghebamme bei der Geburt im Krankenhaus dabei sein? Informier dich gut wie die aktuelle Lage in dem Kreissaal ist. Du kannst deinen Partner bitten dieses zu übernehmen und die Anfrage stellen lassen. Hier ändert sich jedoch auch schnell einiges, von daher wäre es gut, wenn du dir hier Alternativen überlegst: anderes Krankenhaus, Geburtshaus oder Hausgeburt.
- Was passiert, wenn du selbst an Corona erkrankt bist? Auch diese Frage kannst du deinen Partner im Vorfeld stellen lassen und es auch in deinen Geburtsplan mit aufnehmen: Werden Mutter und Kind getrennt? Welche Schutzmaßnahmen werden Standartmäßig vollzogen und was ist davon optional?
- Wie sieht die Nachsorge aus, wenn du ambulant entbindest, welche Vorgaben hat deine Hebamme?
Das sind ein Teil der Aspekte, über die du dir Gedanken machen kannst und mit denen du mit deinem Partner ins Gespräch kommen kannst.
Äußere und innere Sicherheit
Die äußere Sicherheit hast du derzeit noch weniger in der Hand als vorher, von daher ist es wichtig, dass du da schaust, was du definitiv brauchst und was du brauchst, falls dein Partner, der dir sonst Sicherheit gibt, nicht bei dir sein darf oder erst bei dir sein darf, wenn die Geburt schon so oder so weit vorrangeschritten ist.
Also wie kannst du das Außen gestalten, um Sicherheit zu erlangen? Hier kann dir ein Geburtsplan helfen, in dem du beschreibst, wie du möchtest, dass mit dir umgegangen wird:
- Ich will dass sich nur Hebamme und Arzt/ Ärztin im Kreissaal befinden, die sich mir auch vorstellen. Nach einem Schichtwechsel ebenfalls.
- Ich will, dass angeklopft wird.
- Ich will, dass ich die Position einnehmen kann, die mir gut tut.
- Ich will, dass mir Maßnahmen und Untersuchungen erklärt werden.
- Was willst du?
Neben dem Geburtsplan kannst du auch andere Aspekte mit einbeziehen, in dem du deine Sinne durchgehst:
- Sehen: ein Bild, was du gemalt hast oder ein Foto deines Partners? Vielleicht sogar dein Partner per Videotelefonie?
- Fühlen: ein Shirt deines Partners zum anziehen? Etwas zum festhalten?
- Riechen: ein schöner Duft? Lavendel? Oder etwas was dir hilft im hier und jetzt zu sein: Pfefferminz?
- Schmecken: etwas leckeres und etwas was dir gut tut, vielleicht ein Stück Schoki oder Wassereis?
- Hören: welche Musik tut dir gut? Möchtest du etwas von deinem Partner abspielen lassen?
Neben dem Außen kannst du auch noch schauen, wie du dein Innen stärken kannst: mit welchen Affirmationen kannst du dich für deine Geburt stärken?
- Ich öffne mich für mein Baby.
- Mein Baby und ich arbeiten gut zusammen.
- Ich öffne mich wie eine Blume.
- Jede Wehe/ Welle bringt mich meinem Baby näher.
Was brauchst du noch, um für dich mehr Sicherheit zu gewinnen für die Geburt? Was tut dir gut und was nicht?
Neueste Kommentare