Julia hat in ihrer Blogparade zu einem Erfahrungsbericht zu einer Mutter- Kind Kur aufgerufen. Hier kannst du noch weitere Erfahrungsberichte finden: Blogparade: Meine Kur – meine Zeit – FAmiLy with love

Ich war mit meinen Kindern durch die Corona Zeit zwei Jahre hintereinander im Kur und Rehahaus Selenter See. Mein Erfahrungsbericht Mutter-Kind Kur spiegelt nur rein persönliche Erfahrungen wieder. Da du dich ja bei mir auf der Seite befindest, werde ich zu persönlichen Erfahrungen noch das Thema traumasensibler Umgang und auch Schwangerschaft mit einbeziehen.

Ich war mit meinen Kindern 2021 und 2022 in Selent. 2021 wurden wir nach 1,5 Wochen nach Hause geschickt, da in der Parallelgruppe Coronafälle aufgetaucht sind. Also konnten wir 2022 erneut fahren. Bei der Beantragung meiner Kur und der Auswahl der Klinik habe ich mich durch die Kurberatung Deutschland unterstützen lassen.

Außerdem hatte ich mit Julia Kontakt und durfte so ihre Kurvorbereitung parallel ausprobieren. Ich habe mich an ihrem Kurtagebuch und ihren Vorbereitungsseiten orientiert. Vor Ort habe ich ein eigenes Tagebuch geführt, in dem ich wenig geschrieben und viel gemalt habe.

Ankommen und Dasein bei der Kur

Das Ankommen war in beiden Jahren schwierig. Ich bin mit meinen Kindern alleine an die Ostsee gefahren. Das war schon eine große Herausforderung. Ich hatte bedenken, dass es viel Streit und Ärger während der Fahrt gibt. Sowohl im Ersten, als auch im zweiten Jahr war die Fahrt recht harmonisch trotz der Anstrengung für mich. Wir haben ein paar Pausen gemacht auf den verschiedenen Rastplätzen und ich habe im ersten Jahr für jede Stunde eine Überraschung parat gehabt: das ging von neuen Stickerheften, Stifte, Bücher mit weißen Seiten zum Malen und auch eine Meerjungfrauenbarbie… Außerdem hatte ich verschiedene Hörspiele vorbereitet.

Wir sind in beiden Jahren gegen 4 Uhr losgefahren. Das war für uns die beste Entscheidung, da die Kinder bis zur ersten Pause geschlafen haben und ich so in Ruhe fahren konnte. Dadurch das wir so gut durchgekommen sind während der Fahrt, sind wir auch früher im Kurhaus angekommen.

Im ersten Jahr waren die Coronabestimmungen noch höher als im zweiten Jahr. In beiden Jahren hatten wir lange Wartezeiten, bis wir auf unser Zimmer konnten. Das hat meine Nervosität stark erhöht.

Traumasensibilität während der Kur

Für mich sprechen mehrere Punkte gegen eine Traumasensibilität. Für mich war das Haus zu groß und es gab zu viele Mitpatient*innen. Sollte ich nochmal fahren, würde ich ein kleineres Haus, mit einem geschlossenen Kurgang wählen, damit ich nicht jede Woche die Aufregung und den Abschied von anderen Gruppen miterlebe. Zudem würde es mir gut tun eine feste Gruppe zu haben, um mich an die Menschen, mit denen ich zusammen bin zu gewöhnen.

Der schwierigste Punkt während der Kur war für mich, vor allem im ersten Jahr, dass ich das Gefühl hatte, dass mir niemand richtig zu hört, wenn ich meine Bedürfnisse äußere. Zudem fehlte mir eine durchgängige Ansprechperson. Ein sicherer Rahmen war für mich dort nicht gegeben.

Das ist denke ich auch in einer Kurklinik, die auch wirtschaften muss nicht möglich. Im ersten Jahr gab es noch eingeplante Einzelgespräche, die für mich wertvoll waren. Das folgende Jahr wurde immer mehr Richtung Gruppen fokussiert und die Einzelgespräche gab es nicht mehr eingeplant.

Im ersten Jahr habe ich sehr auf eine bestimmte Mitarbeiterin reagiert, die im zweiten Jahr leider nur am Anfang da war. Sie ist da auf meine Wünsche und Bedürfnisse eingegangen, so fern das möglich war. Auf Grund des Leitungs- und Prioritätenwechsels der Klinik sind mehrere Mitarbeiter gegangen und so auch Menschen, die mir gut getan haben oder mit denen ich Absprächen treffen konnte.

Gerade die Coronazeit hat mich auch stark verunsichert durch das tragen der Maske. Ich hatte gedacht, dass ich mich genug daran gewöhnt habe. Jedoch war das nicht so und so hat mich das tragen und das Anhalten meiner Kinder eine zu tragen, ebenfalls verängstigt.

Schwangerschaft und Mutter-Kind Kur

In meinem Erfahrungsbericht Mutter-Kind Kur kann ich nicht von eigenen Erfahrungen zum Thema Schwangerschaft berichten, sondern nur mein Wissen mit dir teilen. Es ist schwierig, schwanger zur Kur zu fahren. Gerade während Corona war das für viele Häuser ein Ausschlusskriterum. Mitlerweile können Schwangere in einzelne Häuser fahren, jedoch nur während bestimmter Schwangerschaftswochen. So ist es während der mittleren Schwangerschaftsmonate noch am ehesten möglich zur Kur zu fahren. Du solltest es für dich gut abwägen, ob du während deiner Schwangerschaft fahren möchtest, da einige Anwendungen für dich nicht möglich sind und die Häuser auf Nummer sicher gehen und dich eher ausschließen.

Auch wenn dein Baby geboren ist, darfst du überlegen, wann der richtige Zeitpunkt ist. Ich für mich habe erlebt, dass 3 besser noch 4 Jahre ein gutes Alter ist, um zur Kur zu fahren. Die Kinder müssen nämlich ohne große Eingewöhnung in ihre Gruppen gehen, damit du an den Anwendungen teilnehmen kannst.

Halten können der erreichten Ziele während der Mutter-Kind Kur

Das ist für mich das schwierigste Kapitel von meinem Erfahrungsbericht Mutter-Kind Kur. Ich habe mehrere Erkentnisse während der Kur sammeln können, die mir in der Nachbearbeitung meiner Kur geholfen haben.

  • ich brauche einen sicheren und klaren Rahmen
  • ich brauche Ansprechpartner*innen, die gleich bleiben
  • ich brauche Einzelgespräche, um mich immer wieder auszurichten auf meine Ziele

eMeine Ziele, mehr Sport und eine ausgewogene Ernährung in meinen Tagesplan einzubauen sind leider nach kurzer Zeit wieder gekippt. Ich habe zwar noch meinen Plan, aber die Ausnahme ist eher zur Regel geworden. Der Wunsch, das Ziel zu erreichen ist jedoch weiterhin da. Ein paar kleine Schritte konnte ich immer wieder gehen. So gehe ich immer mal wieder Joggen, Schwimmen und mache Yoga.

Das wichtigste, was ich mir aus der Kur mitgenommen habe sind die kleinen Pausen im Alltag. Was hast du aus deiner Mutter-Kind Kur mitgenommen? Planst du eine Kur? Schreibe es gerne in die Kommentare.