Der Start in die eigene Elternschaft startet bereits mit der Entscheidung für eine Schwangerschaft. Das bedeutet, dass es nicht erst mit dem Baby im Arm startet mit sich selbst oder den Kindern traumasensibel umzugehen.

„Traumasensibel“ bedeutet für dich, die Auswirkungen traumatischer Erfahrungen zu erkennen und bewusst in deine Überlegungen einzubeziehen. In der Elternschaft heißt das, dass du dir deiner eigenen Vergangenheit und möglichen Traumata bewusst wirst und verstehst, wie diese dein Verhalten und deine Erziehung beeinflussen können. Es geht darum, achtsam auf deine emotionalen Reaktionen zu schauen und Verhaltensweisen zu entwickeln, die Sicherheit und Vertrauen fördern. So stärkst du die Beziehung zu deinem Kind und hilfst dabei, belastende Muster zu vermeiden.

Die ersten traumasensiblen Schritte: Achtsamkeit entwickeln

Wenn du darüber nachdenkst, schwanger zu werden oder bereits schwanger bist, kann es besonders hilfreich sein, traumasensibel zu handeln. Das bedeutet, achtsam mit dir selbst umzugehen und dir bewusst zu machen, wie deine eigene Vergangenheit und mögliche schwierige Erfahrungen deine Gefühle und Entscheidungen beeinflussen können. Achtsamkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle. Sie hilft dir, im Moment präsent zu sein und deine emotionalen Reaktionen wahrzunehmen, bevor sie dein Verhalten beeinflussen.

Das kann zum Beispiel bedeuten:

  • Emotionale Auslöser identifizieren: Versuche, herauszufinden, wann und warum du dich gestresst oder ängstlich fühlst, gerade in dieser intensiven Phase deines Lebens.
  • Körperliche Signale beachten: Dein Körper zeigt oft Anzeichen von Stress, wie Anspannung oder flache Atmung, noch bevor du dir der Emotionen bewusst bist. Diese Signale früh zu erkennen, kann dir helfen, achtsamer mit dir selbst umzugehen.
  • Bewusste Pausen einlegen: Nimm dir regelmäßig Zeit, um auf deine eigenen Bedürfnisse zu hören und dich zu fragen, wie es dir wirklich geht. Das ist nicht nur wichtig für dich, sondern auch für dein Baby, denn deine emotionale Gesundheit wirkt sich auch auf das Wohlbefinden deines Kindes aus.

Indem du traumasensibel und achtsam vorgehst, legst du eine stabile Grundlage für die Beziehung zu deinem Kind – bereits während der Schwangerschaft und darüber hinaus.

Umgang mit eigenen Ängsten und Unsicherheiten

Wenn du Mutter wirst oder bereits bist, können alte Ängste und Unsicherheiten wieder auftauchen – besonders, wenn du selbst traumatische Erfahrungen gemacht hast. Ein traumasensibler Ansatz kann dir helfen, diese emotionalen Herausforderungen anzuerkennen und auf gesunde Weise damit umzugehen.

Hier sind einige Strategien, die dir dabei helfen können:

  • Entwickle Selbstmitgefühl: Sei nachsichtig mit dir selbst und zeige dir Verständnis, anstatt dich für deine Unsicherheiten zu verurteilen. Es ist in Ordnung, nicht immer perfekt zu sein.

  • Benenne deine Gefühle: Sprich aus, was du empfindest. Wenn du deine Gefühle klar benennen kannst, fällt es dir leichter, sie zu verstehen und zu steuern.

  • Suche dir externe Unterstützung: Es kann sehr hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen – sei es durch Therapie oder traumasensible Beratungsangebote. Du musst diese Herausforderungen nicht allein bewältigen.

Indem du dich traumasensibel um dich selbst kümmerst, stärkst du auch deine Fähigkeit, für dein Kind da zu sein.

Traumasensible Unterstützungsmöglichkeiten und hilfreiche Ressourcen

Es gibt viele Wege, die dich dabei unterstützen können, traumasensibel mit deiner Elternschaft umzugehen. Hier sind einige Möglichkeiten, die dir helfen können:

  • Therapie und Beratung: Eine professionelle Begleitung kann dir dabei helfen, individuelle Traumata zu erkennen und zu bearbeiten. Wenn du möchtest, stehe ich dir auch für systemische Beratung und Therapie zur Verfügung. Gemeinsam können wir daran arbeiten, alte Muster zu verstehen und neue, gesunde Wege für dich und dein Kind zu finden.
  • Selbsthilfegruppen: Der Austausch mit anderen Eltern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, kann sehr unterstützend sein. Es kann dir das Gefühl geben, nicht allein zu sein und von den Erfahrungen anderer zu profitieren.
  • Bildungsangebote: Bücher, Kurse und Online-Workshops rund um traumasensible Erziehung und Achtsamkeit bieten dir wertvolle Informationen und praktische Ansätze, die du in deinem Alltag umsetzen kannst.
  • Achtsamkeitstechniken: Praktiken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen helfen dir dabei, im Alltag präsent zu bleiben und Stress abzubauen. Sie fördern eine achtsame Haltung dir selbst und deinem Kind gegenüber.

Du musst diesen Weg nicht allein gehen. Es gibt viele Möglichkeiten, Unterstützung zu finden und deine Elternschaft auf eine traumasensible Weise zu gestalten.

Der langfristige Nutzen traumasensibler Begleitung

Traumasensible Elternschaft bringt nicht nur kurzfristig Vorteile, sondern wirkt sich auch langfristig positiv aus:

  • Gesunde Bindung: Wenn dein Kind in einem emotional sicheren Umfeld aufwächst, entwickelt es eine stärkere und stabilere Bindung zu dir. Diese vertrauensvolle Beziehung ist die Basis für eine gesunde Entwicklung.

  • Emotionale Resilienz: Dein Kind lernt, seine Gefühle besser zu verstehen und zu regulieren, was ihm hilft, widerstandsfähiger gegenüber Stress und Herausforderungen zu sein.

  • Vermeidung der transgenerationalen Weitergabe: Indem du deine eigenen traumatischen Erfahrungen erkennst und bearbeitest, kannst du verhindern, dass belastende Muster an die nächste Generation weitergegeben werden.

Ein traumasensibler Einstieg in die Elternschaft bedeutet, dich und dein Kind achtsam zu begleiten, mit Mitgefühl auf Herausforderungen zu reagieren und bewusst auf die emotionale Gesundheit deiner Familie zu achten.

Möchtest du dich auf deinem Weg in deine Elternschaft von mir begleiten lassen, dann schau dir gerne meine Systemische Begleitung und Therapie an und melde dich gerne bei mir.