Was schreibst du rein, was sollte nicht fehlen? Auf was kannst du achten und vor allem was bringt ein Geburtsplan überhaupt?

Ich bin der festen Überzeugung, dass jede Frau, die schwanger ist, einen Geburtsplan schreiben sollte.
1. ist für mich der entscheidene Faktor:
Du wirst dir klarer darüber, was du wirklich möchtest und wirst sicherer über deine Wünsche und im Umgang mit anderen.

2. ist für mich auch wichtig:
Du kannst den Geburtsplan nutzen, um mit deiner Hebamme in ein Gespräch zu gehen und zu schauen, was sie von dem was du dir da überlegt hast mittragen kann.

3. gehört auch zu meinem Herzensthema:
Dein Partner weiß, was du möchtest und kann dich besser darin unterstützen, deine Wünsche umzusetzen.

Was darf in deinem Geburtsplan nicht fehlen?

Deine Vergangenheit gehört zu deinem Leben dazu – ob du das möchtest oder nicht. Du kannst sie nicht ausziehen, wie ein altes Shirt oder weggeben wie alte Schuhe. Du bist durch deine Vergangenheit die geworden die du jetzt bist. .
In manchen Situationen schmerzt das – in anderen kannst du sehen, wo du jetzt bist und was du alles bis hier her geleistet hast.

Du bist wertvoll!
Du bist stark!
Du bist wunderbar!

Behalte das heute im Blick, wenn wir einen Schritt zurück gehen. Bitte achte heute gut auf dich! Wenn es zu viel wird, dann lass es erst mal liegen. Du kannst diese Aufgabe auch später erledigen, wenn mehr Kraft, mehr Zeit, mehr Muße… da ist.
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Bitte überlege heute, was von dir ist wichtig, dass deine Hebamme, deine Frauenärztin, dein Partner von dir weiß, um dich gut durch die Geburt begleiten zu können? .
Das ist der nächste Abschnitt deines Geburtsplanes.

Was denkst du, was sollte eine Hebamme über eine Frau wissen , die sie begleitet?

Wir sind doch hier nicht bei wünsch dir was.

Und ob! Klar sind wir das!

Es geht um Dich und deine Wünsche!

Deine Idealvorstellung von Geburt und ja, eine Geburt ist nicht planbar. Eine Geburt ist nicht kontrollierbar und doch kannst du schauen, was dir gut tut.
Was du dir wünscht und was du ablehnst.

Im Krankenhaus ist es oft schwieriger deine Wünsche zu kommunizieren, daher ist es gut, das vorher festzuhalten:

Liste ist nicht abgeschlossen:
– ist es ok einen Zugang gelegt zu bekommen?
– möchtest du dich so bewegen wie es dir gut tut?
– ctg nur in Intervallen?
– das sich jm. Der den Raum betritt durch klopfen ankündigt und bei Schichtwechsel vorstellt?

Diese Liste lässt sich noch weiter führen.

Gerade Frauen mit sexueller Gewalterfahrung haben ein erhöhtes Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle.

Eine Geburt ist ein unkontrollierbares und natürliches Ereignis, bei dem du gut auf dich schauen darfst, was du brauchst, um dir ein möglichst hohes Maß an Sicherheit und Kontrolle zu ermöglichen.
Ja, der Geburtsplan gehört da unbedingt zu. Hier darf alles rein, was du möchtest, wie mit dir und deinem Baby umgangen wird: Während und nach der Geburt.

Was gehört für dich unbedingt gesagt zur Geburt?
Hast du den Aspekt für deinen Geburtsplan schon ausgefüllt?

Schauen wir auf die Zeit nach der Geburt:
Wie kannst du hier möglichst viel Sicherheit und Kontrolle erhalten?
– Geburtsverletzungen (nähen oder so verheilen lassen, wenn es möglich ist)?
– Baby möglichst lange bei dir lassen (Bonding)
– Stillen (Hilfe oder soll das Baby selbst suchen dürfen)
– Untersuchung des Babys direkt bei dir oder dein Partner dabei
– Selbst sehen und erklärt bekommen was passiert –> Wissen ist das Mittel gegen Angst
– mit einbezogen werden in Entscheidungen

Was ist dir wichtig für die Zeit direkt nach deiner Geburt?
Was gibt dir Sicherheit?

Ein Netz mit Doppeltem Boden und noch mehr Sicherheitsseilen. Alles gut abgefedert, wenn es doch anders läuft als du es geplant hast.

Wen kannst du in dieses Netz aufnehmen, an wen kannst du denken? Und vor allem mit wem kannst du schon in der Schwangerschaft Kontakt aufbauen?

Hebamme: Gespräch über deine Geburt und Unterstützungsmöglichkeiten.

Therapeutin: Hast du das Gefühl, dass es dir schlecht geht, dann such Kontakt zu deiner Therapeutin, vielleicht reicht dir schon ein kurzer Kontakt, dass du merkst, dass du eine „gute“ Mutter sein kannst.

Psychiaterin: Denkst du, du benötigst wegen deiner psychischen Situation Medikamente? Dann denk auch an Embyotox, dort kannst du nachschauen, ob die Medikamente stillverträglich sind oder nicht, bzw. deine Ärztin kann sich hier beraten lassen.

Wellcome: Eine Ehrenamtliche kann dich entlasten, kann sich mit deinem Baby beschäftigen, während du duscht oder etwas schläfst.

Stillberatung z.B. Tabea Laue, bei ihr kannst du aktuell auch einen online Stillvorbereitungskurs kostenlos besuchen.

Frühe Hilfen um Unterstützung zu bekommen, wenn du Angst hast, dass dein Baby viel schreit, wenig schläft oder du sonstige Fragen auch zur Bindung zu deinem Baby hast.
Entwicklungspsychologische Beratung kann dich auch unterstützen dich sicherer im Umgang mit deinem Baby zu fühlen.

Krabbelgruppe, Elterntreffs oder ähnliches um Kontakt zu anderen Eltern zu bekommen.

Wen brauchst du noch in deinem Netzwerk?

Du darfst auch nah schauen: Hast du Familie, die mal Essen bringen kann oder lässt du dir Essen liefern?
Kann jemand putzen kommen oder bezahlst du jemanden der es mal tut?
Kann dein Mann Elternzeit oder Urlaub machen?

Vorbereitung ist auch hier alles. Schreibe dir hier eine Liste mit Menschen, die du um Unterstützung schon vor der Geburt bittest bzw. im Bedarfsfall anrufen kannst.

Wer gehört zu deinem Netzwerk?

Welche Unterstützung brauchst du und wünscht du dir für deine Geburt? Vielleicht auch jetzt nochmal speziell in der Zeit von Corona?

Das Thema, wie gehst du mit dir und der situation um, wenn es anders läuft als du das geplant hast ist leider gerade sehr aktuell: Einige Krankenhäuser sind nur noch für Corona Patienten zuständig und wenn das deine Wunschklinik war, musst du umdispunieren. Einige Kliniken schließen eine Begleitung bei der Geburt aus. @mothrhood hat da eine Menge aktueller Informationen zu.
Wie kannst du nun für dich die Geburt so gestalten, dass sie für dich ein stärkendes Erlebnis wird, obwohl um dich herum vieles anders ist, als du dir das erträumt und gewünscht hast?

1. Versuche so gut es geht bei dir zu bleiben, in deiner Kraft
Hilft dir hierbei eine Atemübung oder eine positive Affirmation?
Welcher deiner Sinne spricht dich besonders an: ein Bild, etwas leckeres zu essen, ein schöner Duft, eine bekannte Musik, das Shirt deines Partners?

2. Wie kannst du deinen Partner als Unterstützung bei dir haben?
Über Videotelefonie deines Handys, ein Shirt oder Geruch… 3. Du tust das was dir möglich ist! Es ist gerade die Situation um dich herum für die du nichts kannst! Auch wenn ich nicht Sätze gerne vermeide, schreibe ich ihn hier hin: Du bist NICHT schuld, dass die Geburt anders verläuft als geplant. Du tust dein bestes!

Sprich mit deiner Hebamme, deiner Ärztin, Freundinnen… über deine Ängste und Befürchtungen. Lass dich mittragen!

Du darfst dich bei mir melden! Schick mir eine PN und wir entwickeln zusammen deinen individuellen Weg und positive Affirmationen, auch für eine Hausgeburt oder Geburtshausgeburt. Ich freu mich auf eine Nachricht von dir!

Du darfst Kreativ werden. Es geht um dein Leben und das deines Kindes! Womit kannst du Sicherheit gewinnen für dich!

Was brauchst DU?
Du darfst nicht nur in der Kommunikation mit deinem Gegenüber, sondern auch bei der Erstellung deines Geburtsplans gut auf dich achten und schauen, was du brauchst. Erst im zweiten Schritt, geht es darum, zu schauen, was wie machbar ist.
Dieses machbar hängt auch stark mit dem Ort und den Menschen aus, die du dir ausgesucht hast für deine Geburt. Du darfst auch hier nochmal kritisch hinterfragen, ob es tatsächlich der Ort und die Menschen sind mit denen du gebären möchtest, wenn Aspekte deines Geburtsplans oder sogar der Geburtsplan an sich abgelehnt wird.

Wie ging es dir? Hast du deinen Geburtsplan erstellt? Was fehlt dir noch oder wo harkt es gerade?

Möchtest du dich beim erstellen deines Geburtsplans von mir begleiten lassen? Dann hol dir meine Unterstützung für dich!